Spult in eure persönliche Timeline doch mal ein paar Jährchen zurück und guckt nach, was sich in puncto Lifestyle bei euch so getan hat. Habt ihr damals schon auf dem Wochenmarkt eingekauft, unbleached T-Shirts, Birkenstock- Sandalen getragen, auf Gluten verzichtet, eure Haare mit Henna gefärbt und euch auch sonst rundum mit planetenfreundlicher Skincare gepflegt?

Wie auch immer eure Antwort ausfällt, fest steht, dass die Frauenwelt seit einiger Zeit mehr und mehr ihren Basic Instincts folgt. Warum auch nicht? Was vor kurzem noch mit dem „Hilft nix“-Ökostempel gebrandmarkt war, ist jetzt dank natürlicher Superfood-Inhaltsstoffe effektiver denn je und kann locker mit der Konkurrenz mithalten – sie vielleicht sogar übertrumpfen. Weniger Chemie schont die Umwelt und sorgt nun mal für weniger Reaktionen wie z.B. Irritationen und Allergien. Kurz gesagt, organisch nachhaltige Pflege boomt, und je natürlicher das Produkt, desto größer die Zahlungsbereitschaft – völlig zu recht. Blöd nur, dass sich in all dem Hype unter die wirklich tollen Produkte auch ein paar Synthetik-Wölfe geschlichen haben, die sich zwar nicht unter einem Schafspelz, dafür unter einem Wannabe-Natur-Label verstecken. Jetzt bitte keine Panik, wir von June haben sie entlarvt und malen euch eine kleine Roadmap durch den grünen Natur-, Bio-, Öko- oder Vegan-Dschungel auf.

 

Worauf ihr bei 100% natürlicher Hautpflege achten müsst

Fangen wir doch mit dem Offensichtlichen an. Und da müssen wir gleich mal ein paar harte Fakten auf den Tisch legen, denn der Begriff „Naturkosmetik“ ist leider nicht reguliert, muss offiziell also keine bestimmten Mindestanforderungen erfüllen. Trotzdem könnt ihr darauf bauen, dass nicht in allen „natürlichen“ Produkten gemogelt wird. Nehmt beim Kauf also die Inhaltsstoffe genau unter die Lupe. Denkt daran, dass sie ihrem prozentualen Anteil entsprechend immer von oben nach unten gelistet sind. Guckt also, dass ihr ein Produkt erwischt, bei dem die synthetisch hergestellten Stoffe, entweder ganz unten oder am besten überhaupt nicht auf der Liste stehen. Nur so könnt ihr feststellen, wie viel Chemie tatsächlich in eurem Produkt steckt.

 

June Tipp

Lasst euch dabei nicht von Fancy-Begriffen wie Sodiumchlorid ins Bockshorn jagen. Dabei handelt es sich um nichts anderes als ein Meersalz. Mit der Zeit bekommt ihr ein Gefühl dafür, Ehrenwort.

 

Was bedeutet Organic Beauty?

Die Bio-Kosmetik setzt grundsätzlich Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau ein, so weit so gut. Leider hängt der Anteil dieser Rohstoffe gehörig von der jeweiligen Bio-Zertifizierungsstelle ab. Scannt also alle Ingredienzen und googelt gegebenenfalls das Biosiegel. Sonst kann es euch passieren, dass ihr ein Bio-Produkt kauft, in dem nur 10% Bio enthalten sind.

Verlässliche Öko-Siegel sind z.B.: Soil Association, EcoCert, NCCO, BDIH & USDA Organic.

 

Was sind pflanzliche Kosmetika ohne künstliche Zusätze?

Wenn das Produkt groß und fettgedruckt behauptet, keine synthetisch hergestellten Stoffe zu enthalten, dann hat in der Regel kein menschliches Wesen heimlich „reingepfuscht“. Ihr könnt also von einem Inhalt ausgehen, der zu 100% aus natürlichen Komponenten besteht. Künstliche Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe, die oft zu allergischen Reaktionen oder Trockenheit führen, sollten also besser nicht drin stecken – zumindest ist ihnen das dringend anzuraten! Bei Pflanzenkosmetik sieht das schon anders aus. Der Begriff ist nicht geschützt, deswegen kann jeder reingemischte Grashalm theoretisch schon unter die Kategorie „pflanzlich“ fallen. Passt also auch hier ganz genau auf und macht euch über euer Produkt schlau.

 

 

Wann ist ein Produkt Cruelty Free?

Wenn ihr auf das Siegel achtet, dann wundert euch nicht, wenn ihr ein kleines Hoppel-Häschen seht. Das steht offiziell dafür, dass euer Produkt nicht an süßen Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Tieren, die ihr als Kind so lieb hattet, getestet wurde. Als Europäerinnen dürft ihr euch in der Hinsicht besonders stolz auf die Schulter klopfen. Seit 2013 müssen die Firmen regional hergestellter und vertriebener Beauty-Produkte nämlich ein bisschen tiefer in die Kreativ-Kiste greifen, wenn es um Verträglichkeit geht. Tierversuche sind dank der Europäischen Kommission seitdem nämlich verboten und daher raus. Auch ein paar Staaten der USA haben schon mitgezogen. Aufpassen müsst ihr nur bei Produkten aus dem asiatischen Raum. Gerade in China sind Tierversuche nach wie vor Gesetz. Wie gesagt: Google ist dabei euer ganz persönlicher Freund.

 

Was bedeutet Vegan Kosmetik?

Vegane Labels sagen nur aus, dass auf Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs und Versuche (versteht sich ja wohl von selbst) verzichtet wurde. Also lasst euch davon bloß nicht blenden. Nicht alles, was gut und gesund klingt, ist es auch. Genau wie ein Veganer ungesunde Chips & Flips essen darf, können auch vegane Produkte tonnenweise Chemie enthalten, die der Körper gar nicht so gerne mag und auf die er entsprechend widerspenstig reagiert. Deswegen lest und studiert die Inhaltsstoffe (wir wissen, dass wir uns wiederholen, aber ihr dürft das nie wieder vergessen).

 

 

June

Natürlich lassen wir euch nicht allein mit einer Landkarte im Dschungel herumirren. Für den Anfang haben wir euch deshalb ein Best-Of der natürlichen (und vertrauenswürdigen) Hauptpflegeprodukte zusammengestellt.

 

1 of 7
True Organic of Sweden
All you need is me

2 of 7
The Organic Pharmacy
Carrot Butter Cleanser

3 of 7
Kevin Murphy
Repair Me Wash

4 of 7
Maria Nila
Structure Repair Conditioner

5 of 7
NUORI
Vital Facial Cream

6 of 7
Dr. Alkaitis
Organic Eye Cream

7 of 7
Stop the Water While Using Me!
Moroccan Mint Lipbalm

 

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