Mitesser braucht kein Mensch, sie sind nervig, unschön, und die unter euch, die sie haben, wissen, wie schwer es ist, sie wieder loszuwerden. Geht das denn überhaupt? Ja, das geht! Aber eben nicht mit Rubbeln, falschen Cremes und Rumdrücken. Das bringt nämlich nur kurzfristig etwas und ist nicht von Dauer. Wir haben den Dermatologen Dr. Timm Golüke gefragt, woher die nervigen schwarzen Punkte kommen, wie ihr sie entfernt und wie ihr Mitesser loswerden könnt.

Mitesser – so wird man sie dauerhaft los

 

Woher kommen Mitesser?

Mitesser, auch Komedonen genannt, sind nichts anderes als ein Mix aus hauteigenen Ölen und abgestorbenen Hautzellen, die in der Pore sitzen. Sie entstehen dann, wenn der Ausführungsgang der Pore durch verstärkte Verrohung verstopft ist. Der oberste Teil, der aus der Pore rausschaut und mit der Luft in Kontakt kommt, oxidiert und wird unschön dunkel. Dunkle Mitesser sind durch Melanineinlagerung und Oxidation dann schwarz, helle sind noch verschlossen, da könnt ihr die Talgansammlung erkennen. Viele von euch denken vielleicht, dass sie sich nicht gründlich genug reinigen, und rubbeln sich die halbe Haut runter. Hier kommt leider die schlechte Nachricht: damit hat das leider nichts zu tun.

 

 

Welche Möglichkeit gibt es, Mitesser dauerhaft loszuwerden?

Dadurch, dass die Entstehung von Mitessern auch hormonell gesteuert wird, sich deshalb auch bei Hormonumstellungen in der Pubertät verstärkt Mitesser bilden, ist es ratsam, einfach mal beim Gynäkologen ein Hormonbild erstellen zu lassen. Außerdem ist es für den Anfang unerlässlich, die Mitesser regelmäßig auszureinigen. Dann die gereinigte Haut mit Vitamin-A-haltigen Cremes zu pflegen um die Neubildung zu verhindern. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Vitamin A, Isotretinoin, in Tablettenform einzunehmen. Das geht allerdings nur über den Dermatologen mit regelmäßigen Kontrollterminen.

 

 

Was hilft gegen Mitesser?

Salicylsäure ist ein sehr effektives Mittel gegen Mitesser. Am besten lasst ihr ein Produkt mit Salicylsäure einwirken und verzichtet im Anschluss auf Reinigungsmilch oder Seife. Nach ca. 14 Tagen – die ersten sieben Tage könnt ihr die Salicylsäure täglich verwenden – werdet ihr eine deutliche Verbesserung feststellen.

 

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So beugt ihr der Entstehung von Mitessern vor

Absolutes No-Go sind alle Produkte, die die Ausführungsgänge der Talgdrüsen verstopfen. Also alle reichhaltigen Cremes, die einen hohen Öl-Anteil in der Formulierung haben. Am besten, ihr schaut immer, dass die Produkte die ihr verwendet „Nicht komedogen“ sind. Daran erkennt ihr, welche Creme ihr bedenkenlos verwenden könnt. Am besten achtet ihr darauf, dass Retinol als Wirkstoff enthalten ist, das ist VitaminA. Retinol verhindert die Neubildung von Mitessern. Außerdem gibt es Studien, die zeigen, dass der Verzehr von Kuhmilch nachweislich die Talgproduktion verstärkt. Das liegt am Hormonanteil in Kuhmilch. Wer keine Lust auf Mitesser hat, sollte daher auf den Konsum von Kuhmilch verzichten.

 

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Welches Peeling solltet ihr bei Mitessern verwenden?

Am besten peelt ihr eure Haut enzymatisch. Verwendet einen Exfoliator, der Extrakte der Papaya, Aktivkohle, des Lehms oder der Ananas enthält. Diese Extrakte lösen abgestorbene Zellen ganz ohne mechanische Bewegung – kein Rubbeln. Wenn ihr zweimal die Woche eine Peelingmaske mit enzymatischen Peelingextrakten verwendet, wird sich eure Haut weiter verbessern. Enzymatische Peelings sind nämlich eine hervorragende Vorbereitung auf die Ausreinigung der verstopften Poren.

 

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Die besten Treatments gegen Mitesser

Leider handelt es sich hierbei um Treatments, die ihr nur im Rahmen einer medizinischen Kosmetikbehandlung durchführen könnt. Aber sie werden euer Hautbild dauerhaft verbessern. Beim Micro-Needeling wird eure Haut mit kleinen Nadeln leicht verletzt, und die Reparaturprozesse der Haut werden angeregt. Es entsteht ein besseres und feinporigeres Hautbild. Beim Jetpeel wird mit einer Düse im 90°-Winkel Kochsalzlösung auf die Haut geschossen, der Schmutz bis in die Tiefe der Pore wird rausgespült. Und Fruchtsäurepeelings eignen sich hervorragend, um eure Poren zu verfeinern, Entzündungen zu minimieren und die oberste Hautschicht abzupeelen. Darunter erscheint eine frische und rosige Haut.

 

 

Helfen Clear-up Strips gegen Mitesser?

Die Clear-up Strips werden auf die feuchte Nase aufgetragen und nach dem Antrocknen abgezogen. Auch hier wird erst mich Feuchtigkeit die Haut aufgeweicht und dann der Hornpfropf mit samt Talg mechanisch herausgezogen. Also ähnlich wie das Ausdrücken befreit auch der Clear-up Strip die Pore von Talg und Horn. Allerdings hilft das nur symptomatisch. Es ist leider nicht so, dass sich dann weniger Talg in der Pore sammelt.

 

 

Gibt es auch Home-Treatments gegen Mitesser?

Ihr könnt eure Mitesser auch regelmäßig zu hause ausreinigen. Allerdings solltet ihr danach das gesamte Areal gründlich desinfizieren. Nicht, dass Entzündungen entstehen. Toll sind zur Vorbereitung, wie oben erwähnt, enzymatische Peelings, aber auch Wasserdampf eignet sich hervorragend. Auch in der Kabine, bei der medizinischen Hautpflege, wird mit Wasserdampf die Haut aufgeweicht, um ein Ausreinigen zu erleichtern.



 

Kann man Mitesser austrocknen?

Das geht mit Fruchtsäure. Entweder als Treatment bei der Kosmetologin, oder auch in Form von Cremes. Es gibt auch mittlerweile tolle Tonics, die Fruchtsäure enthalten. Wenn ihr diese regelmäßig verwendet, werdet ihr einen großen Unterschied merken.

 

 

Werden Mitesser bei Erwachsenen anders behandelt als bei Teenagern?

Nein, auch hier gilt es, der Haut Vitamin A zuzuführen. Das Tolle ist, dass Retinol, also Vitamin A, auch eine großartige Anti-Aging Wirkung zeigt. Das ist dann also eine wahre Win-Win Situation.

 

 

Das braucht eure Haut jetzt

Ihr dürft nicht vergessen, dass ihr mit vielen der Behandlungsmethoden gegen Mitesser eure Haut auch austrocknet. Ein toller Trick ist, dass ihr das Retinol zur Vorbeugung gegen Mitesser unter einer Schicht von Feuchtigkeitspflege auftragt. Eure Haut braucht Pflege, sonst trocknet sie aus, und unter den trockenen Stellen bilden sich aus Talg sogenannte Unterlagerungen und neue Mitesser, die dann zu entzündeten Pickeln führen.

 

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Bildmaterial von Instagram | Elsa Hosk